2. Teil –

liebe Freunde

hier nun unser letzter Bericht mit Bildern aus  sehr schönen Städten auf der Route nach Hause.

kurze Statistik:

Reisedauer:           51 Tage

gefahrene km:     4856

Fahrrad-km:           226 (leider wetterbedingt nur wenig)

Pleiten/Pech/Pannen:   2  (Kamera und TV-Netzteil kaputt)

Zusammengefasst war es eine ganz besonders interessante Reise durch die vielen einzigartigen Sehenswürdigkeiten und Landschaften, für geruhsames Verweilen blieb kaum Zeit, das Wetter hat uns auch immer wieder „beschäftigt“ und sich doch  etwas von unseren Erwartungen – so weit im Süden sollte es warm sein  – entfernt. Richtig warm ist es auch jetzt noch nicht dort unten – Die Einheimischen erzählten uns, dass es heuer eine Ausnahme währe….

wir freuen uns natürlich immer, wenn wir gesund und ohne Unfall wieder nach Hause kommen, diesmal umsomehr, als wir im Süden viele sehr brenzlige Verkehrssituationen hatten, und einen Unfall oft nur  um haaresbreite vermeiden konnten – die Südländer haben ja mit Verkehrsregeln absolut nichts am Hut und viele scheinen auch ihr Fahrzeug nicht zu beherrschen und nur das ganz rechte Pedal zu kennen.  Wie auch immer, Ende gut – Alles gut.

wir danken für Euer Interesse und die vielen netten Kommentare und wünschen allen einen angenehmen Sommer

lg HA

 

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FIRST CLASS KIRCHE: in einer der vielen Kirchen unterwegs haben wir die first-class-Einrichtung gesehen. Der Sitzreihen-Abstand würde mancher Airline zur Ehre gereichen aber gepolstert Kniebänke – das ist wirklich first-class, offenbar gab es hier das Motto …“damit auch knien wieder Freude macht“ —  und das alles ohne Aufpreis ! sehr gelungen und zur Nachahmung empfohlen

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Der Dom von Orvieto wird zurecht als einer der schönsten gotischen Kathedralen Italiens bezeichnet. Mit dem Bau wurde 1288 begonnen, 1308 war der Rohbau ohne Dach und Fassade fertig, die weiteren Arbeiten zogen sich bis ins 17 JH

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An dieser Fassade kann man sich einfach nicht satt sehen.Die Fensterrose im quadratischen Rahmen stammt aus  1354,in den Nischen darüber stehen die 12 Apostel. Die Reliefs in den einzelnen Pfeiler erzählen Geschichten aus dem Neuen Testament, dem Letzten Gericht usw. Ein Kunstwerk auf allerhöchstem Niveau

 

 

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Die herrliche Apsis mit Fresken des 14. JH wurde von den bedeutendsten Malern damaliger Zeit geschaffen, der Altar stammt aus  1570 und wurde aus einem einzigen Block gemeisselt

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der riesige Innenraum wird durch die bunten Fenster in verschiedenartiges Licht getaucht und wechselt immer wieder je nach Sonneneinstrahlung

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Die ursprünglich  errichtete Orgel stammt aus dem Jahre 1558, sie wurde 1974 modernisiert und zählt mit 72 Register auf 3 Manualen zu den ganz  grossen Orgeln mit wunderschönen Prinzipalen oben links und rechts

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die wohl grösste Bedeutung im Dom hat die Chapelle San Brizio , in der eine Reliquie aus dem Blutwunder vom naheliegenden Bolsano aufbewahrt wird. Der Überlieferung zufolge soll aus einer geweihten Hostie Blut geflossen sein, weshalb  Papst Urban diesen Dom errichten liess. In der Kapelle befindet sich auch der berühmte Freskenyzklus von Signorellis

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Die Chiesa St Andrea mit einem etruskischen Campanile

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zu Füssen der Stadt Arezzo hat man einen riesigen, kostenlosen Stellplatz für Wohnmobilsten eingerichtet, ein Musterbeispiel kommunalen Verständnisses für diese Spezies. Wir sind am Abend hier angekommen und geniessen gerade das obligate Ziel-Bier

 

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Ebenso ungewöhnlich wie praktisch: von den grossen Parkflächen gelangt man mit mehreren Rolltreppen, teilweise sogar überdacht, in das Ortszentrum

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der wunderschöne Palazzo Comunale , 1333 erbaut

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die Piazza Grande ist der Mittelpunkt der Stadt, viele interessante historische Gebäude bilden ein wunderschönes Ensemble – links die Apsis der Chiesa Santa  Maria di Piere mit dem „Turm der 100 Löcher“ (es sind tatsächlich nur 80 Fenster)

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die  gegenüberliegende Seite der Piazza Grande ist gesäumt von wunderschönen Palazzis und Loggien, 1 x im Jahr wird hier ein riesiges Fest mit vielen Schaustellern in mittelalterlicher Kleidung abgehalten

 

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ein Espresso in den Arcaden des Palazzo delle Logge  mit totalem Überblick auf die Piazza Grande ist eine angenehme Pflichtübung

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die Fassade der romanischen  Chiesa Santa Maria della Pieve ist mit Blindarkaden überzogen. Darüber erheben  sich 3 Loggien mit 12,24 und 32 Säulen – die alle unterschiedlich gestaltet sind . Daneben der Campanile dei cento buchi

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im sonst sehr schichten Dom steht ein prunkvoller Marmor-Hauptaltar mit dem Grab des Hr.Donatus, des Stadtpatron von Arezzo

 

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in der Nähe von Venedig übernachten wir in einem kleinen Städchen. So gemächlich wie der Brenta-Kanal hier durchzieht scheint auch die Lebensweise zu sein, das würden wir gerne mitnehmen….

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eine der schönen Villen die entlang des Brentakanals zu sehen sind, das hat richtig Stil

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im Ort wurde eine Brücke offensichtlich im Zuge einer Hochzeit geschmückt, sie wird im Bedarfsfalle von Hand hochgekurbelt

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und jetzt noch einmal so richtig schlemmen – eine der besten zuppa die cozze die ich je gegessen habe

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und zuhause blüht es schon wunderbar, der Pool ist schwimmbereit gewärmt, an vielen Stellen hat das Unkraut allerdings das Rennen gewonnen und überragt die Blumen, leider sind auch bei uns die Apfel, Marillen und Kiwiblüten abgefroren und es gibt heuer keine Ernte.

 

 

 

 

 

 

 

Heimreise mit vielen Sehenswürdigkeiten

liebe Freunde

Wir haben immer wieder die Qual der Wahl, uns zwischen so vielen Top-Sehenswürdigkeiten die diese Regionen  bieten, entscheiden zu müssen. Jede währe es Wert, besucht zu werden. Wir haben dann eine Heimfahrt-Route festgelegt die uns wieder viel Interessantes gezeigt hat

wir  besuchten die rauchenden und dampfenden Reste eines Vulkans, dem vulcano sofatara,  der zum Gebiet der Phlegräischen Felder gehört. Man erlebt hautnah an der Fusssohle durch den Schuh, was sich da unter der Erde tut, spannend……

Besonders interessant erschien uns die Seiden-Stadt San Leucio, auch heute noch das Zentrum hochwertigster Seidenstoffe, die in die ganze Welt geliefert werden. Hier wurde auch Sozial-und Arbeitsrechts-Geschichte geschrieben, gleicher Lohn für Mann und Frau, Dienstkleidung, Krankenkasse , Schule für Kinder ab 6 J usw – und das bereits im 18. JH – eine faszinierende Geschichte von einem grossen Vordenker Ferdinand IV.

Das Versailles Italiens in Caserta, die sensationelle Villa Adriana, die Grotte Kaiser Tiberius usw usw. waren Sehenswürdigkeiten, die wegen ihrer Einzigartigkeit bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen werden.

Weiter ging es dann zunächst  durch die Toskana zu den wunderbaren Städten Orvieto und Arezzo und zuletzt noch an den Brenta-Kanal – diese Bilder muss ich in einem separaten Blog packen, da es hier zuviele werden würden (Teil 2)

nun einige Bilder zum 1. Teil

 

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der Vulcano Solfatara ist ein ruhender Vulkan , dessen Becken man begehen kann. Überall raucht und brodelt es. Schwefeldämpfe treten mit geringem Druck und Temperaturen von 160-180 Grad aus, die Bodenwärme geht durch die Schuhsohlen. Bis ins 18.JH geschätztes Thermalbad mit natürlichen Saunagrotten und Heilschlamm

 

 

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in San Leucio entstand unter König Ferdinand IV eine riesige Seidenmanufaktur in Form einer eigenen Kolonie. Kinder erhielten eine Schulbildung, Alte und Invalide waren durch eine Krankenkasse abgesichert, es gab gleiche Dienstkleidung für alle, bleiben durfte nur, wer gute Arbeitsleistung vollbrachte. Im Bild ist das Wohnschloss zu sehen, gleich daneben waren die Produktionsgebäude. Alle Arbeiter hatten eigene Wohnungen zugewiesen

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auf riesigen Spulmaschinen wurden die Seidenfäden auf Spulen für die Weiterverarbeitung  aufgewickelt

 

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hier stehen noch die originalen Jacquard-Webstühle mit denen hochwertigste Seidenstoffe hergestellt und in alle Adelshäuser aller Welt geliefert wurden.

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in einer noch immer bestehenden Seidenweberei wird heute auf modernsten Luftdüsen-Webmaschinen gearbeitet, der Schussfaden (Querfaden) mit hoher Luftgeschwindigkeit durch das Webfach geblasen. Es gibt noch viele Betriebe, San Leucio ist noch immer ein weltbekanntes Seidenzentrum und liefert an Königshäuser, Vatican und überall wo hochwertigste Seide verlangt wird

 

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wir tafeln wieder mal in einem sehr historischen schönen Restaurant, die Besonderheit: das Brot wird selbst nach einer alten Tradition gebacken, der Teig wird in einen Seidensack gelegt und erhält dadurch nach mehreren Stunden eine besondere Konsistenz, das Brot schmeckte wie alles vorzüglich

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das Versailles von Italien steht in Caserta: Reggie die Caserta wurde im Auftrag vom Bourbonenkönig Karl IV von 1751-1774 erbaut, wohnte aber nie selbst dort, sondern sein Sohn und Nachfolger Ferdinand IV.  Der Bau hat 1270 Zimmer, 1950 Fenster und vier riesige Innenhöfe.

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der Prunk-und Thronsaal – 70 m lang

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„Schlafzimmer“ von Ferdinand IV, man hatte getrennte Schlafräume…

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einer von mehreren Bibliotheksräumen mit über 10.000 Werken aus Literatur, Kunst und Philosophie

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in dieser Sänfte wurde Papst Pius IX 1848 während seines Besuches getragen

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die Park- und Gartenflächen umfassen 120 ha!!! Man kann das nichteinmal mit Leihfahrrädern alles abfahren, das Schloss liegt hier bereits 3 km hinter  uns, dazwischen Wasserbecken, Kaskaden, Brunnen, es ist eine unglaublicher Grösse an Parks und Gärten man braucht vermutlich Tage um das alles zu sehen

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riesige Brunnenanlagen und Wasserfälle werden von einer 40 km langen Wasserzuleitung aus den Bergen versorgt

 

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am Fusse des schönen Städtchens Sperlonga, nahe der Tiberius-Grotte bleiben wir einige Tage an einem schönen Campingplatz . Hier konnten wir auch unseren TV reparieren lassen, dessen Netzteil den Geist aufgegeben hat.Am Ende des breiten Strandes liegt die Tiberius-Villa, etwa in der Mitte unter Bäumen der Campingplatz

 

 

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Speronga ist ein richtiges Kleinod mit wunderschönen Gässchen und kleinen Plätzen zum Verweilen, alles sehr liebevoll gepflegt

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in einer modernen, sehr sensibel in das Ortsbild eingefügten Kirche hat man auch Stil und Sinn für schönes Design, sieht richtig edel aus, wir gratulieren dem Hr Pfarrer

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die Ausgrabungen  der Villa des Kaisers Tiberius rund um die Grotte sind absolut sehenswert, vor der Grotte hatte man einige Zirkulations-Becken für die Fischhaltung angelegt, die mit einem komplexen Röhrensystem zum zwangsläufigen Wasseraustausch zum Meer versehen waren, eine technisch perfekte Lösung

 

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die Grotte selbst ist riesig und diente als Rückzugsort für den Kaiser, sie war mit wunderschönen Skulpturen und Plastiken ausgestattet, ebenso die Kaiservilla,  vieles davon konnte man im angeschlossenen Museum besichtigen – im Hintergrund Sperlonga

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diese Figuren stammen aus der Grotte, die Grösse und Qualität der Plastiken  aus dem 1.JH sind absolut einzigartig

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Die Villa Adriana – die Hadriansvilla – wurde von 118-134 n.Chr ca 30 km nordöstlich von Rom als Sommerresidenz und Alterssitz des Kaisers Hadrian auf einer Fläche von 125 Ha gebaut, es war die grösste Palastanlage die jemals gebaut wurde

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es gab mehrere Themenanlagen, Theater, mehrere Wohnkomplexe, Tempeln, Bibliotheken, Kasernen, Hospital….im Bild die grosse Therme mit riesigen Kuppeldächern

 

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besonderes Augenmerk wurde auch auf grosszügige Gartengestaltung mit Säulenreihen und Statuen gelegt

 

 

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der Canopus, eine Art Tempel und Heiligtum und besonderer Rückzugsort des Kaisers

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Man konnte damals schon Kuppeln mit einem Durchmesser bis 17 m als Überdachung bauen, besonders eindrucksvoll ist die Besichtigung, da man die Struktur und das Innenleben der Gebäude noch sehr gut erkennen kann

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hier war ein 3-geschossiges Lagergebäude eingerichtet, in dem alle notwendigen Vorräte etc. gelagert wurden 

im letzten Teil dann noch ein paar schöne Ansichten aus Orvieto und Arezzo

 

 

 

 

 

 

 

von den Tempeln Paestums zum Vesuv

liebe Freunde

in der Zwischenzeit sind wir  nach 51 Reisetagen gut zuhause angekommen, ich möchte noch einige Informationen über die letzten Stationen unserer Reise geben.

Fast könnte man sagen, das Beste kommt zum Schluss – die letzten Abschnitte waren wirklich überwältigend, aber der Reihe nach:

 

Wir nehmen Abschied von den eindrucksvollen Tempeln , unsere Route führt uns nun immer weiter nach Norden , entlang der schönen Küste des Cilento und grosse Ziele liegen vor uns:

der  Golf von Salerno mit der dortigen Hauptstadt, dann geht es weiter an die Rückseite der Amalfiküste in die herrliche Sorrentina, wo  wir einige sehr schöne Tage  am Meer und mit Ausflügen verbringen. Ein besonderes Erlebnis auf das wir schon mit Spannung warten ist der Besuch des Vesuvs.

Nachdem es bis dahin schon so viel Interessantes zu berichten gibt, teilen wir den Bericht nochmal und schliessen hier mit dem Vesuv ab , im nächsten berichten wir dann über einige sensationelle Stationen wie den rauchenden Feldern von Pozzuli, der Seiden-Stadt San Leucio und dem Versailles von Italien in Caserta –

bis dahin lg HA

 

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zunächst ein Blick auf die Karte – rechts unten liegt Paestum mit den Tempeln, von dort ging es weiter nach Salerno, dann nach Vico Equense in der Sorrentina und zum Vesuv (12)

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irgendwo auf der Strecke gibt es eine Abzweigung nach Scandale – was diesem Ort wohl den Namen eingebracht haben mag? Ich verbinde mit der Tafel mehr den Strassenzustand….(korrekterweise muss man anmerken dass der Skandal im ital. scandalo heisst..)

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In diesem Landstrich gibt es unzählige Käserei-Betriebe die den Büffel-Mozzarella herstellen. Wir durften einen Blick in eine Produktion werfen, vieles ist doch auch noch echte Handarbeit. Der Name Mozzarella leitet sich von mozzare = abschlagen/abschneiden ab, die Kugeln werden erst später im Reifeprozess aus der Käsemasse geformt bzw. abgeschnitten

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wir haben uns immer gefragt, wo denn all die Tiere sind die für die riesigen Mengen an Büffel-Mozzarella gebraucht werden, hier haben wir endlich eine ganze Reihe von Bauernhöfen gefunden, die Tiere werden natürlich zumeist in Ställen gehalten, einige sahen wir auch auf Weiden

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voll bepackt von der  40 km-Mozzarella-Tour machen wir auch einen Halt an einem sehr schönen Strand

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und dann: una festa privata di prodotti mozzarelle! allora: burro di buffalo,  ricotta di buffalo  mozzarella di buffalo fresco e affumatico! olivi dolce, prosciutto,etc, etc….

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Entlang der Küste gelangen wir in den Golf von Salerno, von hier hat man einen schönen Blick auf die Amalfi-Küste

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Der Dom wurde anlässlich der Ernennung von Salerno zur Normannenhauptstadt im 11.JH erbaut, er ist einer der schönsten Bauwerke normannischer Architektur

 

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die barockisierte Krypta begeistert durch herrliche Gemälde und Marmoreinlegearbeiten

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im unteren Teil der Krypta befindet sich das Grabmal des Hl. Matthäus

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Die salernitanische Ärzteschule war im Mittelalter in ganz Europa berühmt.Ihre Ursprünge reichen bis in das 6. JH v.Chr zurück.  Im 13.JH wurde von Friedrich II die 1. med.Universität Italiens gegründet

 

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der idyllische Ort Vico Equense liegt wie nahezu alle Orte hier, oben an der Steilküste

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unser Campingplatz befindet sich in Strandnähe mit schönen Blick auf den Vesuv

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von oben sieht man auf den kleinen Hafen und dahinter liegt unser CP, das türkisblaue Wasser ist glasklar

 

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Mit dem Zug, dem Circumvesuviana, der die Amalfiküste bis nach Neapel und zum Vesuv erschliesst, machen  wir von unserem Ort aus einen interessanten Ausflug  nach Sorrent

 

die Albergo Vittoria gehört zu den Leading Hotels of the World, auch Caruso war schon hier

in den Fischgeschäften kann man die unglaubliche Vielfalt an Fischarten bestaunen

 

die Pizza-Universität haben wir nicht besucht sondern uns für ganz besondere Kaffe-Spezialitäten entschieden, man ist hier ausgesprochen kreativ

 

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hier in der Sorrentina ist die Zitronensorte Nostrano, die angeblich beste Zitronensorte zuhause, die sich durch besonders intensiven Geschmack auszeichnet und grösser ist.

Aber es gedeiht hier auch eine Seltenheit – die Cedri – links im Bild –  die Zutrat-Zitrone, auch medischer Apfel oder Judenapfel genannt, wird bis zu 3 kg schwer – aus den Schalen wird das echte Zitat gewonnen

 

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am Abend suchen wir uns ein einsames Plätzchen für Picnic mit allem was gut ist und

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beobachten von da den herrlichen Sonnenuntergang, links die Insel Capri

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und rechts der Vesuv -unser nächste Ziel.  Man könnte meinen er würde gerade Dampf ablassen…..

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in unserem Hafenort gibt es noch eine schöne bar bianco für einen Absacker…..

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das Navi leitet uns zu einem anderen als den geplanten Parkplatz, vor dort fahren wir dann mit diesen Ungetümen 8 km bergauf zum Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Krater

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für die teils steile Wanderung  zum Krater haben wir schönes Wetter und  herrliche Ausblicke auf den Golf von Neapel

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oben angekommen ist am Rundweg bereits um 10 Uhr  die Völkerwanderung im Gange

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Blick auf Neapel

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hier kann man dem Krater in den Rachen sehen

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an verschiedenen Stellen raucht es immer noch – links im Bild

 

2.Versuch – Highlights in Kalabrien

liebe Freunde !

ich unternehme nochmal einen versuch, diesen blog zu versenden – diesmal hoffe ichmiBildern –

wie schon seit Reisebeginn, erforderte das Wetter immer wieder höchste Flexibilität bei der Planung unserer nächsten Ziele. So konnten wir wetterbedingt unsere Reise nicht weiter in den Süden fortsetzen sondern wurden quer durchs Land an die Westküste „getrieben“ Dort hatten wir tatsächlich mehrere Tage sehr schönes Wetter bis es auch hier wieder kein Weiterkommen nach Süden gab. Neuerlich zogen wir bei Regen und Nebel auf einer anderen Route an die Ostküste zurück – das hier angesagte Schönwetter fand auch tatsächlich statt – für kurze Zeit…. und so weiter und so weiter…..

Jedenfalls haben wir auch – oder gerade deshalb – wieder unglaublich viel Interessantes und Einzigartiges sehen und erleben können. Nichts davon möchten wir vermissen, mit 1 Ausnahme. Nach 20 km enger Bergstraße , bei der jede Fahrzeug- Begegnung eine Herausforderung für beide Lenker war, kam ohne Vorankündigung eine Tafel: Ende, allgemeines Fahrverbot – Ausnahme Einsatzfahrzeuge. Wir fragten mehrere Einheimische, die dennoch weiterfuhren, ob das für uns auch möglich sei -kein Problem, geht alles, nur etwas eng. Und dann das: siehe Bild – ein Umdrehen über mehrere km war nicht möglich….

So spannend wie es begonnen hatte ging es weiter, jedoch mit vielen guten Erlebnissen und Highlights:

Wie konnten den Giro d’Italia kurz mitverfolgen. Der Besuch im Kloster des Gründers des Minoriten-Ordens, die Reise in die ehrwürdige Kulturhauptstadt Kalabriens – COSENZA – die Fahrt durch das 1400 m hohe Silagebirge und schließlich die weltberühmten Tempel von Paestum sind nur einige Beispiele dieses ereignisreichen Abschnittes –

Der Strassenzustand in Kalabrien ist herausragend katastrophal,soetwas schlechtes haben wir noch nie gesehen

Kalabriens Straßen können wir in 2 Kategorien einordnen:

a) strada deformata = Vmax = 40 kmh, hier gelingt es manchmal noch, mit heftigen Lenkbewegungen einzelnen, krater-ähnlichen Schlaglöchern auszuweichen

b) strada desastra = Vmax = 20 kmh, hier gibt es kein Entkommen aus den Löchern mehr, die einzig ebene Stelle sind die bis zu 15 cm tiefgelegten Kanaldeckel – aber auch da muss man rein und wieder raus

Auf diese Weise werden Distanzen von zB 120 km zu einem viele Stunden dauernden Ritt — sehr sehr mühsam

nun endlich zu den Bildern, die ich leider nur in iPhone-Qualität mit ein wenig Nachbearbeitung anbieten kann

danke wie immer für das Interesse und LG HA

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ein Blick auf die Karte: rot = die jetzt beschriebene Route – zunächst von der Ostküste an die Westseite Kalabrien, von dort wieder auf die andere Seite Richtung Crotone und schliesslich wieder auf die Westseite nach Norden bis Paestum

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der Muttertag wurde geruhsam mit Wohnen am Meer verbracht, in Vertretung der Kinder habe ich das Verwöhnprogramm übernommen……..

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an der Westküste Kalabriens, nahe bei Paola angekommen , geraten wir an eine Straßensperre. Viele Menschen und jede Menge Polizei stehen auf der Straße ….

 

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Der Grund: in ca 1 Std wird hier der Giro d’Italia vorbeiziehen, also muss alles warten – es waren dann 1 1/2 Std – auch eine sehr interessante Vorstellung die man nicht jeden Tag sieht, hautnah konnten wir die enorme Begeisterung der Italiener für Ihren Giro miterleben

 

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Das Kloster San Francesco di Paola ist heute ein riesiger Komplex und ein Ort zahlloser Pilger. Der 1416 geborene Francesco hat sich bereits mit 15 Jahren in eine Höhle die hier ursprünglich war ,als Eremit zurückgezogen. Bald schlossen sich einige Gefährten an und Francesco gründete in der Folge den Orden der Minoriten

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in einem Schrein in dieser Seitenkapelle werden die sterblichen Überreste Francesco aufbewahrt


Links die Sandale Rechts die Kapuze des Hl Francescus

 

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Gleich neben den alten Gebaeuden wurde eine riesige, ultramoderne Kirche hingestellt um die enormen Pilgerscharen aufnehmen zu koennen

 

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Die Kirche ist eine Ein-Raum-Architektur und fasst 2000 Menschen, der Altarraum mit Bildwand ist 30 m breit, trotz des riesigen Raumes wird durch die besondere Dachform und viele bunte Fenster eine wunderbare Athmospäre erreicht

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COSENZA: Der im 11.JH erbaute gotische Dom ist an seiner Rückseite von sehenswerten Ausgrabungen alter Häuser und Villen umgeben und gibt Einblicke in das damalige Wohnen. Das Innere des Domes beherbergt eine ganze Reihe von geschichtlichen Kostbarkeiten

 

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In einem Seitenschiff findet sich das Grabmahl der berühmten Isabelle von Aragonien und Gattin des Königs von Frankreich. Sie starb 1271 bei einem Sturz vom Pferd

 

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In diesem römischen Sarkophag aus dem 4. JH ist Heinrich VII, der älteste Sohn des Staufenkaisers beigesetzt

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Der Corso Telesio- eine kleine Einkaufsstrasse in der Altstadt Cosenzas ist nach dem berühmten Philosoph und Mathematiker Bernardino Telesio, der hier gelebt hat, benannt. Uralte schmiedeeiserne Balkone, Lampen, Portale und Wappen schmücken diese Gasse

 

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im Flussbett des Busento soll der Gotenkönig Alarich – wie damals üblich -mit samt seinen Schätzen begraben worden sein. Er starb hier Ende des 3.Jh, als er nach der Plünderung Roms weiter in den Süden zog – das legendäre Grab wurde bis heute nicht gefunden. Ich erinnere mich noch, in Geschichte das Gedicht gelernt zu haben: „Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus dem Wasser schallt es Antwort, in den Wirbeln klingt es wider……

 

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In dieser Gasse – der vineddra da’nive = Schneegasse wurde bis ins 19.JH reger Handel mit Schnee aus dem Sina-Gebirge getrieben. Der Schnee wurde für die Herstellung von Sorbet und gekörntem Fruchteis verwendet

 

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bei Regen und Nebel ging es auf über 1400 m in das Silagebirge, einem der grössten Nationalparks Italiens, dort gibt es auch die Giganten der Sila, bis zu 50 m hohe Riesenpinien mit 1,80 m Stammdurchmesser

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Wieder an der Ostküste bleiben wir einige Tage in Ciro Marina, einem lebendigen Städtchen mit reichlich geschmückten Strassen

 

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In unserem schön angelegten Campingplatz finden wir ein Relikt aus alter Zeit das hier fröhliche Urstände feiert : die Waschrumpel, noch dazu aus Holz – wir beobachten viele Italiener bei deren Nutzung – immer in Verbindung mit typisch wort- und lautstarker Unterhaltung mit anderen – es gibt aber auch einen Waschraum aus der Neuzeit mit Maschine und Trockner

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es macht immer wieder Freude und wir bleiben oft stehen um diese herrlichen farbenfrohen Wiesen anzusehen und uns etwas von den Schlaglöchern zu erholen

 

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Auf der Reise wieder an die Westseite übernachten wir in freier Natur . das Wetter für die nächsten Tage sieht so aus, also nichts wie weg – wieder auf die andere Küste

 

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In einem kurzen Sonnenfenster können wir auf die imposante 30 m hohe Statue des Retendore, der Erlöserfigur blicken – das Wahrzeichen von Maratea breitet schützend seine Arme über das Gebiet aus

 

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plötzlich steht man nach 20 km schmalster Strasse vor diesem Schild, ich möchte auf keinen Fall die gleiche Strasse wieder zurück und befrage Einheimische, die diese Verbotstafel auch ignorieren – alles paletti, langsam fahren, es ist nur eng ……..

 

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und es wurde wirklich eng, es passte noch das sprichwörtliche Blatt Papier dazwischen, das Problem waren die austragenden Radläufe vorne, da ging es um mm – aber es ging – dann folgte ein extremes Steilstück nach unten, bei dem wir vorher beobachtet hatten, dass manche PKW ein Problem hatten, überhaupt raufzukommen….. Das bleibt auch in Erinnerung

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In diesem Abschnitt, dem sogenannten Cilento, gibt es wunderschöne, auf Steilfelsen klebende Dörfer, das Problem ist immer, da durchzukommen – man weiss es vorher nicht

 

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PAESTUM: Das archäologische Museum ist ein absoluter Hammer, selten sieht man derart gut erhaltene Objekte so informativ und gut dargestellt. Diese Steinelemente mit sensationell schönen Friesen war eine Grabkammer und stimmt aus der Zeit um 560 v.Chr, beeindruckend auch die Grabbeigaben die man bewundern kann

 

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Die 3 Tempel von Paestum zählen zu den grössten und besterhaltenen Tempelanlagen überhaupt. Die Tempelbauten und Gegenstände die gefunden wurden belegen, dass hier um 450 v. Chr ein unglaublicher Reichtum geherrscht haben musste. Gegründet wurde die Stadt von Griechen, den Sybariten, 73 v.Chr. wurde die Stadt römische Kolonie

 

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Der schönste und grösste Tempel ist der Göttin Hera geweiht, 550 vor Chr erbaut. Die Grösse und Höhe dieser Gebäude ist unglaublich eindrucksvoll, auch das Innenleben kann man hier noch sehr gut nachvollziehen

jetzt brauchen wir auch einige Zeit, um das alles mal zu „verdauen“…..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Versuch:Highlights in Kalabrien

liebe Freunde !

wie schon seit Reisebeginn, erforderte das Wetter immer wieder höchste Flexibilität bei der Planung unserer nächsten Ziele. So konnten wir wetterbedingt  unsere Reise nicht weiter in den Süden fortsetzen sondern wurden quer durchs Land an die Westküste „getrieben“ Dort hatten wir tatsächlich mehrere Tage sehr schönes Wetter bis es auch hier wieder kein Weiterkommen nach Süden gab.  Neuerlich zogen wir bei Regen und Nebel auf einer anderen Route an die Ostküste zurück – das hier angesagte Schönwetter fand auch tatsächlich statt – für kurze Zeit…. und so weiter und so weiter…..

Jedenfalls haben  wir auch – oder gerade deshalb – wieder unglaublich viel Interessantes und Einzigartiges sehen und erleben können. Nichts davon möchten wir vermissen, mit 1 Ausnahme. Nach 20 km enger Bergstraße  , bei der jede Fahrzeug- Begegnung eine Herausforderung für beide Lenker war, kam ohne Vorankündigung eine Tafel: Ende, allgemeines Fahrverbot – Ausnahme Einsatzfahrzeuge. Wir fragten mehrere Einheimische, die dennoch weiterfuhren, ob das für uns auch möglich sei -kein Problem, geht alles, nur etwas eng. Und dann das: siehe Bild  – ein Umdrehen über mehrere km war nicht möglich….

So spannend wie es begonnen hatte ging es weiter, jedoch mit  vielen guten Erlebnissen und Highlights:

Wie konnten den Giro d’Italia kurz mitverfolgen. Der Besuch im Kloster des  Gründers des Minoriten-Ordens, die Reise in die ehrwürdige Kulturhauptstadt Kalabriens – COSENZA – die Fahrt durch das 1400 m hohe Silagebirge und schließlich die weltberühmten Tempel von Paestum sind nur einige Beispiele dieses ereignisreichen Abschnittes –

Der Strassenzustand in Kalabrien ist herausragend katastrophal,soetwas schlechtes haben wir noch nie gesehen

Kalabriens Straßen können wir in 2 Kategorien einordnen:

a)  strada deformata = Vmax  = 40 kmh, hier gelingt  es manchmal noch, mit heftigen Lenkbewegungen einzelnen, krater-ähnlichen Schlaglöchern auszuweichen

b) strada desastra = Vmax = 20 kmh, hier gibt es kein Entkommen aus den Löchern mehr, die einzig ebene Stelle sind die bis zu 15 cm tiefgelegten Kanaldeckel – aber auch da muss man rein und wieder raus

Auf diese Weise werden Distanzen von zB 120 km zu einem viele Stunden dauernden Ritt — sehr sehr mühsam

nun endlich zu den Bildern, die ich leider nur in iPhone-Qualität mit ein wenig Nachbearbeitung anbieten kann

danke wie immer für das Interesse und LG HA

 

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ein Blick auf die Karte: rot = die jetzt beschriebene Route – zunächst von der Ostküste an die Westseite Kalabrien, von dort wieder auf die andere Seite Richtung Crotone  und schliesslich wieder auf die Westseite nach Norden bis Paestum

 

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der Muttertag wurde geruhsam mit Wohnen am Meer verbracht, in Vertretung der Kinder habe ich das Verwöhnprogramm übernommen……..

 

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an der Westküste Kalabriens,  nahe bei Paola angekommen , geraten wir an eine Straßensperre. Viele Menschen und jede Menge Polizei stehen auf der Straße ….

 

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Der Grund: in ca 1  Std wird hier der Giro d’Italia vorbeiziehen, also muss alles warten – es waren dann 1 1/2 Std – auch eine sehr interessante  Vorstellung die man nicht jeden Tag sieht,  hautnah konnten wir die enorme Begeisterung der Italiener für Ihren Giro  miterleben

 

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Das Kloster San Francesco di Paola ist heute  ein riesiger Komplex und ein Ort zahlloser Pilger. Der 1416 geborene Francesco hat sich bereits mit 15 Jahren in eine Höhle die hier ursprünglich war ,als Eremit zurückgezogen. Bald schlossen sich einige Gefährten an und Francesco gründete  in der Folge den Orden der Minoriten

 

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in einem Schrein in dieser  Seitenkapelle werden die sterblichen Überreste Francesco aufbewahrt

 

 

Links die Sandale        Rechts die Kapuze des Hl Francescus

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Gleich neben den alten Gebaeuden wurde eine riesige, ultramoderne Kirche hingestellt um die  enormen Pilgerscharen aufnehmen zu koennen

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Die Kirche ist eine Ein-Raum-Architektur und fasst 2000 Menschen, der Altarraum mit Bildwand ist 30 m breit, trotz des riesigen Raumes wird durch die besondere Dachform und viele bunte Fenster eine wunderbare Athmospäre erreicht

 

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COSENZA: Der im 11.JH erbaute gotische Dom ist an seiner Rückseite von sehenswerten Ausgrabungen alter Häuser und Villen umgeben und gibt Einblicke in das damalige Wohnen. Das Innere des Domes beherbergt eine ganze Reihe von geschichtlichen Kostbarkeiten

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In einem Seitenschiff findet sich das Grabmahl der berühmten Isabelle von Aragonien und Gattin des Königs von Frankreich. Sie starb 1271 bei einem Sturz vom Pferd

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In diesem römischen Sarkophag aus dem 4. JH ist Heinrich VII, der älteste Sohn des Staufenkaisers beigesetzt

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Der Corso Telesio- eine kleine Einkaufsstrasse in der Altstadt Cosenzas ist nach dem berühmten Philosoph und Mathematiker Bernardino Telesio, der hier gelebt hat, benannt. Uralte schmiedeeiserne Balkone, Lampen,  Portale  und Wappen schmücken diese Gasse

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im Flussbett des Busento soll der Gotenkönig Alarich – wie damals üblich -mit samt seinen Schätzen begraben worden sein. Er starb hier Ende des 3.Jh, als er nach der Plünderung Roms weiter in den Süden zog – das legendäre Grab wurde bis heute nicht gefunden. Ich erinnere mich noch, in Geschichte das Gedicht gelernt zu haben: „Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe  Lieder, aus dem Wasser schallt es Antwort, in den Wirbeln  klingt es wider……

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In dieser Gasse – der vineddra da’nive = Schneegasse wurde bis ins 19.JH reger Handel mit Schnee aus dem Sina-Gebirge getrieben. Der Schnee wurde für die Herstellung von Sorbet und gekörntem Fruchteis  verwendet

 

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bei Regen und Nebel ging es auf über 1400 m  in das Silagebirge, einem der grössten Nationalparks Italiens, dort gibt es auch die Giganten der Sila, bis zu 50 m hohe Riesenpinien mit 1,80 m Stammdurchmesser

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Wieder an der Ostküste bleiben wir einige Tage in Ciro Marina, einem lebendigen Städtchen mit reichlich geschmückten Strassen

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In unserem schön angelegten Campingplatz finden wir ein Relikt aus alter Zeit das hier fröhliche Urstände feiert : die Waschrumpel, noch dazu aus Holz – wir beobachten viele Italiener bei deren Nutzung – immer in Verbindung mit typisch wort- und lautstarker Unterhaltung mit anderen  –  es gibt aber auch einen Waschraum aus der Neuzeit mit Maschine und Trockner

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es macht immer wieder Freude und wir bleiben oft stehen um diese herrlichen farbenfrohen Wiesen anzusehen und uns etwas von den Schlaglöchern zu erholen

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Auf der Reise wieder an die Westseite übernachten wir in freier Natur . das Wetter für die nächsten Tage sieht  so aus, also nichts wie weg – wieder auf die andere Küste

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In einem kurzen Sonnenfenster können wir auf die imposante 30 m hohe Statue des Retendore, der Erlöserfigur blicken – das Wahrzeichen von Maratea breitet schützend seine Arme über das Gebiet aus

 

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plötzlich steht man nach 20 km schmalster Strasse vor diesem Schild, ich möchte auf keinen Fall die gleiche Strasse wieder zurück und befrage Einheimische, die diese Verbotstafel auch ignorieren – alles paletti, langsam fahren, es ist nur eng ……..

 

 

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und es wurde wirklich eng, es passte noch das sprichwörtliche Blatt Papier dazwischen, das Problem waren die austragenden Radläufe vorne, da ging es um mm – aber es ging – dann folgte ein extremes  Steilstück nach unten, bei dem wir vorher beobachtet hatten, dass manche PKW ein Problem hatten, überhaupt raufzukommen….. Das bleibt auch in Erinnerung

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In diesem Abschnitt, dem sogenannten Cilento, gibt es wunderschöne, auf Steilfelsen klebende Dörfer, das Problem ist immer, da durchzukommen – man weiss es vorher nicht

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PAESTUM: Das archäologische Museum ist ein absoluter Hammer, selten sieht man derart gut erhaltene Objekte so informativ und gut dargestellt. Diese Steinelemente mit sensationell schönen Friesen war eine Grabkammer und stimmt aus der Zeit um 560 v.Chr, beeindruckend auch die Grabbeigaben die man bewundern kann

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Die 3 Tempel von Paestum zählen zu den grössten und besterhaltenen Tempelanlagen überhaupt. Die Tempelbauten und Gegenstände die gefunden wurden belegen, dass hier um 450 v. Chr ein unglaublicher Reichtum geherrscht haben musste. Gegründet wurde die Stadt von  Griechen, den Sybariten, 73 v.Chr. wurde die Stadt römische Kolonie

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Der schönste und grösste  Tempel  ist der Göttin Hera geweiht, 550 vor Chr erbaut.  Die Grösse und Höhe dieser Gebäude ist unglaublich eindrucksvoll, auch das Innenleben kann man hier noch sehr gut nachvollziehen

jetzt brauchen wir auch einige Zeit, um das alles mal zu „verdauen“…..

 

 

 

Von Taranto zu besonderen Weltkulturschätzen

Liebe Freunde

obwohl unsere nächste Etappe keine 200 km umfasst ist sie dennoch gespickt mit Einzigartigkeit und Kulturschätzen von Weltformat die auch uns sicher immer in Erinnerung bleiben werden.

Erstes Ziel dieser Kategorie ist die etwas  im Landesinneren liegende Stadt Massafra, die Stadt der schönsten Höhlenkirchen der Welt und der berühmten Gravina Madonna della Scala mit den mehr als 300 Höhlen zu beiden Seiten der riesigen Schlucht. Man kann diese Höhlen nur mit einem Führer betreten, allerdings fand sich keiner der des Deutschen oder Englischen mächtig war – parlare solo Italiano….Also kratze ich meine gesamten Italienischkenntnisse zusammen, gut dass wir vorher etwas in der Literatur über Massafra gestöbert hatten – so wurde es dann doch ein sehr informativer Rundgang mit sportlichen Einlagen….

Die Besiedlungsspuren der Höhlen in der Gravina von Massafra reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, die Höhlenkirchen wurden über den Zeitraum vom 9. bis ins 16.JH von Mönchen in den Fels gegraben, ursprünglich als Fluchtort, weil sie gegen das Verbot der Ikonenmalerei verstossen haben.

Vor der besonders berühmten Kirche Santuario Madonna della Scala entfällt mir  -offenbar vor lauter Ehrfurcht – meine Kamera, schlägt mit dem Objektiv auf und erleidet einen Totalschaden – das Pleiten-Pech-und Pannen-Buch erhält seine 1. Eintragung

Leider kann ich fortan nur mehr Bilder in iPhone – Qualität aufnehmen, dort hat man ja keinen Zugriff auf die Blende oder Belichtungszeit – schade. Ich hoffe dennoch, dass es einigermassen brauchbare Bilder werden – mal sehen.

Nach den enormen Eindrücken  der Führung verlassen wir den Süden der Basilicata. Weiter geht es immer  entlang der ionischen Küste und wir kommen in die Region Kalabrien.

Auch hier finden wir beeindruckende Zeugen der Vergangenheit, vom antiken Hera-Tempel bis zu einem der ältesten Bücher der Welt, einem der bedeutendsten Kulturschätze  – dem Codex purpureus rossanensis. Es handelt sich um eine Handschrift syrischen Ursprungs aus dem 6.JH. !!! Das 188 Seiten starke „Buch“ dessen Blätter aus purpurgefärbtem Ziegenleder sind, stellt Teile der Überlieferung der 4 Evangelisten dar. Geschrieben wurde mit Silbertinte, die Texte sind mit kunstvollen Miniaturzeichnungen ergänzt – ein wirklich wunderschönes  einzigartiges Kunstwerk, hergestellt von 1300 Jahren

Das Wetter hier gibt uns „kalt/warm“, die Prognosen zeigen, dass es an der Westküste Kalabrien länger schon bleiben soll, also ziehen wir um…..

mehr darüber im nächsten Bericht, bis dahin schöne Zeit und

LG HA

 

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MASSAFRA: Eine der ältesten Kirchen hier ist das Sanctuario Maria della Scala, in der  gleichnamigen Hauptschlucht von Massafra. Über viele Stiegen steigt man zur Kirche  hinunter, im Hintergrund erkennt man bereits zahlreiche Höhlen die sich durch die Schlucht ziehen

 

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in der daneben befindlichen Höhlenkirche aus dem 6.JH sind noch einige verhältnismässig gut erhaltene Fresken zu bestaunen – immerhin 1300 Jahre alt

 

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Die Besichtigung und Begehung  der berühmten Höhlen ist nur mit einem Führer möglich und erfordert auch einiges an Kraxlerei..

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links und rechts in der Haupt-Schlucht von Massafra hat man etwa 300 prähistorische Höhlen gezählt, im Innenren mit Feuerstelle, Kultnischen , Steinmühlen, Bettgestellen aus Holz etc.

 

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In einer Steilwand der Gravina Madonna della Scala befindet sich ein gewaltiger Höhlenkomplex der tief ins Felseninnere führt und miteinander verbunden ist

 

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Heidi wagt den wackeligen Aufstieg,innerhalb der Höhle muss man dann nochmals über eine Leiter in die nächste Etage hinaufsteigen, nachdem das alles nicht ganz so gut gesichert ist, war ich sehr froh, dass Heidi dann  mal  von ganz oben rausgewunken hat

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in späterer Zeit wurden die Höhlen von Mönchen die sich hier angesiedelt haben, bewohnt

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der Höhlenkomplex umfasst insgesamt 12 Höhlen über 2 Etagen, die untereinander verbunden sind

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In diesen großen Höhlenräumen haben die Mönche Kräuter gelagert bzw verarbeitet, in den geschichtlichen Aufzeichnungen findet man für diese Räume auch  schon die Bezeichnung Apotheke

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In diesen Grab-Räumen wurden an der Wand Urnen bestattet

 

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Die Weiterfahrt führt uns durch die südliche Basilicata mit herrlich blühenden Wiesen und

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weiten, unverdauten Stränden – die man in dieser Form nicht mehr allzuhäufig antrifft

 

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in der Küstenebene bei  Metaponto ist dann schon von weitem der riesige Hera-Tempel aus 540 v. Chr. zu sehen. Nur mehr 15 der ehemals 32 Säulen stehen noch, geben aber einen guten Eindruck von der enormen Grösse des antiken Heiligtums. Das ehemals griechischen Metapont war eines der reichsten wirtschaftlichen und kulturellen  Zentren damaliger Zeit, auch der Mathematiker Pythagoras soll hier nach seiner Vertreibung aus KROTON seine Philosophieschule weitergeführt haben

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Vom historischen Ort Sibari, einer ehemals legendären griechischen Stadt aus, unternehmen wir  Radtouren in das bergige Hinterland

 

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von ganz oben halten wir es dann mit Sepp Forcher: „ins Land eini schaun“ – die auch heute sehr fruchtbare Ebene war es auch schon in der Antike, hier lag die Stadt Sybaris, mehrmals zerstört ,immerwieder aufgebaut, zuletzt durch Hannibal niedergebrannt. Heute eine beschauliche Kleinstadt mit Tourismus

 

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In diese Gegend um Sibaris wird – für uns erstaunlich – sehr viel Reis angebaut. Reis gedeiht offenbar das ganze Jahr über, man sieht hochgewachsene und gerade abgeerntete Reisfelder gleichzeitig. Wir besuchten eine typische „Reismanufaktur“, 8 verschiedene Reissorten werden angeboten, wir haben natürlich zugelangt…

 

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ROSSANO: eine historische  Stadt mit  einzigartigem Welt-Kulturgut – die Kathedrale Maria Assunta wurde im 12. JH erbaut und beherbergt eine besondere Marinestatue, die der Legende nach nicht von menschlicher Hand bemalt wurde – Madonna Achiropita und gleich daneben eines der ältesten Bücher der Welt

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der barocke Bau ist mit einer kunstvoll gestalteten Holz- Decke ausgeschmückt

 

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um die Madonnenfigur ranken sich mehrere Legenden wonach sie niemals von Menschenhand bemalt wurde sondern dies auf wundersame Weise geschehen sein soll

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Im neben der Kirche befindlichen Museo Diocesano d’Arte Sacra wird eines der wertvollsten Welt-Kulturgüter aufbewahrt. Der Codex Purpurnes Rossanensis – eines der ältesten Bücher der Welt – auf purpurgefärbtem Ziegenleder geschrieben, 1300 Jahre alt

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Von dem 188 Seiten umfassenden Buch kann man immer nur 2 Seiten- die gerade aufgeschlagen sind, sehen – monatlich wird  1 x umgeblättert

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oben/unten: in diesem Buch wird das Mathias-Evangelium in schönster  HandSchrift und ausgeschmückten Bildern dargestellt. Eine wirklich wunderschöne Arbeit aus dem 6. JH

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ein weiteres Juwel ist die Chiesa San Marco, ein Kleinod byzantinischer Architektur – die Kirche scheint förmlich aus dem Fels gewachsen zu sein

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von den Hügeln der Stadt und dem „Bellvedere“hat man immer wieder schöne Ausblicke auf verschiedene Teile der Stadt

 

 

vom Süden Apuliens an den Golf von Tarent


 

Liebe Freunde

von der Südspitze Apuliens fahren wir weiter der ionischen Küste entlang und befinden uns im grossen Becken des Golf von Tarent, einem besonders intensiven  historischen Boden mit äusserst interessanten  Städten wie Gallipoli, Nardo und Tarent

Aber auch landschaftlich sehr schön und es gibt sie noch,  die einsamen langen unverbauten Strände, leider hatten wir nicht immer die dazu passende Sonne…

Es liest sich wie ein Krimi, wenn man in die Geschichte dieser Landstriche eintaucht, wer wen wann überfallen und besiegt und vertrieben hat. Alles was Rang und Namen hat war hier zu Gange, die Römer, Griechen, Byzantiner, die Normannen, Goten und die Stauffer, die Aragonier, Bourbonen und Habsburger -mehr geht eigentlich gar nicht – absolut spannend bis in die Gegenwart

Während Gallipoli und Nardo weniger bekannt sind, ist TARANTO durch den Mythos der Tarantel-Spinne sprichwörtlich bekannt (…wie von der Tarantel gestochen) Lange Zeit glaubte man hier, der Biss der Tarantel sei Ursache für das Auftreten von Depressionen und den  dann oft entrückten, sich auch wirr bewegenden Menschen. Viel zutreffender ist jedoch die Tarantella, ein besonders rhytmischer mitreissender Tanz , der manche Menschen in eine Trance zu versetzen vermag. Der Tanz erfreut sich heute höchster Beliebtheit und ist gelebtes Kulturgut. Musiziert wird auf der chitarra battente (Rhytmusgitarre) und tamburello (mit ziegenhaut bespannte Schellentrommel) Ganz im Süden wird der Tanz Pizzica Salentina genannt (pizzica = zupfen – jedem bekannt ist die Pizzicato von J.Strauss)

Es gäbe noch viel Erstaunliches und Besonderes zu berichten, aber es wird eben alles zu lange

leider fehlen von Taranto noch einige Bilder die das wordpress-system um nichts in der welt hochladen wollte, das eigenleben dieses systems ist sehr ausgeprägt, sorry….

danke wieder für das Interesse und lg HA

 

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in diesem Küstenabschnitt gibt es sehr viele ,teils gewaltige grosse Meeresgrotten, die meisten davon jedoch nur vom Meer mit dem Boot zu erreichen, hier die grotta diavolo

 

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GALLIPOLI  – die Schöne Stadt  – mit vielen Besonderheiten ist eigentlich griechischen Ursprunges ( kali polo = schöne Stadt) . Das aus der byzantinischen Zeit stammende Kastell wurde von den Normannen und Staufern weiter ausgebaut und konnte auch 1809 in der Schlacht gegen die Engländer bestehen. Gallipoli war  über mehrere Jahrhunderte einer der wichtigsten Handelshäfen

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DIe Cattedrale di Sant’Agata ist eine Rekord-Kirche  . Sie hält mit über 100, zum teil riesigen Ölgemälden namhafter Künstler den Ölbilder-Rekord aller italienischen Kirchen. Man findet sich hier in einer riesigen Galerie wieder, die Kunstwerke stammenzumeist aus dem 17. und 18. Jh -höchst eindrucksvoll

 

 

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derart riesige Gemälde sind eine wirkliche Rarität und unglaublich beeindruckend, die Bauzeit der Kathedrale erstreckte sich auch über 30 Jahre

 

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Gallipoli war über 100e Jahre der grösste Produzent von Lampenöl in Europa. Grosse Schiffsflotten brachten von hier das Öl in viele Länder und machten Gallipoli reich und bedeutend. Heute würden wir Marktführer dazu sagen.Die Ölmühlen sind unterirdisch angelegt, teilweise mit pipelines zu grossen Zisternen direkt im Hafen. Hier befinden wir uns in einer dieser gut erhaltenen Ölmühlen tief unter den Häusern in der Stadt. Das Lampenöl wurde aus minderwertigen Oliven gepresst

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Eine weitere Besonderheit in Gallipoli ist der Mallatrone – die hässlichste Kirchenstatue Italiens in der  Chiesa di San Francesco. Die lebensgrosse Figur verkörpert das Böse und Teuflische im Menschen. Leider haben wir den Platz wo diese stehen sollte,  leer vorgefunden, wo sich die Figur im Moment befindet war nicht zu erfragen

 

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wiedereinmal finden wir einen schönen freien Stellplatz am Meer, 1.Reihe fussfrei mit später folgendem,  spektakulären Sonnenuntergang.

 

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Die Sonne versinkt nicht nur in Capri  sondern auch im Golf von Taranto

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NARDO: gäbe es nicht Lecce, währe Nardo die Barockhauptstadt.Bemerkenswert in der jüngeren Stadtgeschichte: Die Sozialistische Liga der Stadt hat im April 1920 das Rathaus besetzt und die Sozialistische Republik Nardo ausgerufen – das Ganze hielt sich nur  12 Stunden , die Revolutionäre wurden in der Amtsstube verhaftet

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Die 19 m hohe Guglia dell’Immacolate wurde 1769 aufgestellt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt, je nach Sonneneinstrahlung leuchtet sie von hellgelb bis bernsteinfarben

 

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Barock vom Feinsten

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Es ist immer wieder ein Genuss sich Details von Säulen an Altären oder Kanzeln anzusehen, mit welch unglaublicher Fertigkeit ganze Geschichten dargestellt werden

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Hier ist gerade Erstkommunion und Jedes Kind präsentiert sich dann einzeln mit seiner Urkunde  den Kirchenbesuchern

 

 

 

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TARANTO: der Bau des riesigen  Castello Aragonese wurde 1482 von Ferdinando d’Aragon in Auftrag gegeben

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Die Altstadt ist eine Art Insel die durch eine Brücke an das Festland angehängt ist.Die Stadt liegt an 2 Meeren – piccole und grande. Im mare piccole wurden in der Antike die Purpurschnecken gezüchtet, aus denen der teuerste Farbstoff der Welt hergestellt wurde. Die Purpurfärbeireien Tarents machten die Stadt damals berühmt. Für 1 g Farbstoff benötigte man 10.000 Schnecken, deren Sekret sich erst im Sonnenlicht zu purpur verändert

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Diese 80 m lange Brücke ist eine technisch hoch interessante Drehbrücke mit beeindruckender Mechanik und wurde bereits 1887 gebaut

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Am Eingang zur Altstadt imponieren 2 riesige dorische Säulen einer Tempelanlage aus dem 6.Jh v. Chr

 

 

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die Altstadt ist wirklich richtig alt, leider auch etwas dem Verfall preisgegeben

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in die Gassen kommt man nur zu Fuss, bestenfalls mit so einem Gefährt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

an die Südspitze Apuliens

Liebe Freunde

auf Grund der Wetterkapriolen bleiben wir nirgends „hängen“ sodass wir zügig weiter in den Süden fahren, wohl immer in der Hoffnung je mehr Süden, umso mehr Sonne…
Berühmte Städte wie Ostuni, die Barock-Hauptstadt Lecce und die Hafenstadt Otranto sowie schöne Küstenregionen liegen vor uns, das Ziel ist Capo San Maria die Leuca, die südlichste Spitze Apuliens, dazwischen erwarten unse viele Einzigartigkeiten wie der Lecceser-Barock, das grösste Mosaik der Welt welches je von einem eizelnen Menschen geschaffen wurde und vieles mehr….

Die Landschaft dahin ist recht abwechslungsreich, riesige Olivenhaine, teils mit mehrere 100 Jahre alten  Bäumen wechselt sich ab mit Zitrusplantagen und intensiv genutzen Flächen für Gemüseanbau und Getreide

Immer wieder haben wir doch einige Sonnenfenster bei meist stürmischem Wind, kein Wetter um gemütlich am Strand zu sitzen, für Besichtigungen aber doch gut geeignet. Wir legen daher einige km bei den Rundgängen zurück, auf diese Weise entstehen auch wieder „hunderte“ Fotos und die Qual der Auswahl für den Blog nimmt stark zu, gibt es doch so viel Schönes zu zeigen…

Danke für euer Interesse und bis zum nächsten Mal LG HA

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Ostuni die Weisse Stadt hoch oben auf einer Hügelspitze ist die Vorzeigestadt der Provinz Brindisi.Die Häuser werden nach einer Tradition aus dem 14.Jh 1 x jährlich mit weissem Kalk  getüncht und haben bereits eine dicke Kalkhaut

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der 21 m hohe Obelisk ist dem Stadtheiligen Oronzo gewidmet und dominiert das Stadtbild auf der Piazza Liberte

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diese Barockbrücke verbindet 2 strahlend weisse Palazzi ehemaliger Adelsfamilien

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in einer der Gassen entdecken wir eine Neudefinition für den üblichen Begriff Restaurant – sehr kreativ

 

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Lecce: man betritt die Barockhauptstadt durch das mondäne Porta Napoli und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus

 

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die herrliche Fassade der Kathedrale wirdgerade renoviert, das Besondere am Lecceser-Barock – die opulente Ausschmückung bis ins kleinste Detail – kann man gut erkennen

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auch die reichverzierten Kapitele und die besonders aufwändige Decke ist Kennzeichen dieses Baustiles

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oben/unten: es sind erlesene Werke allerhöchster Kunst- und Handwerks-Fertigkeit die man in dieser Vollendung nur hier bestaunen kann

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Antike trifft Barock: inmitten der Altstatt liegt ein zu 1/3 freigelegtes Amphitheater aus dem 2 Jh

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Eine Einzigartigkeit von Lecce sind die Cartapesta – kunstvoll angefertigte Figuren aus Pappmache.Zunächst wird ein Drahtgestell angefertigt auf welches bis zu 9 Lagen Pappmache aufgetragen und bemalt wird. Es werden Figuren bis zur Lebensgrösse täuschend echt hergestellt

 

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OTRANTO: in der Kathedrale Maria Annunziata befindet sich das grösste Mosaik der Welt welches von nur 1Menschen geschaffen wurde.Mit mönchischer Geduld hat Bruder Pantaleonis von 1163-1165 dieses Mosaik gelegt. Er erzählt den leseunkundigen die Geschichte der Arche Noha, den Turmbau zu Babel und weitere biblisch-mythologische Ereignisse

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im Schicksalsjahr von Otranto -1480 von den Türken unterworfen, wurden 800 Christen, die sich nicht zum Islam bekennen wollten, geköpft Zu ihrem Andenken wurde eine Seitenkapelle in der Kathedrale geweiht

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in 7 Wandschränken sind die Gebeine der Hingerichteten aufbewahrt

 

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San Maria di Leuca: über eine mächtige Treppenanlage erreicht man hoch über dem Ort die Basilica mit schönem Blick auf das Kap

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1000e Pilger strömen zur berühmten Madonna mit dem blauen Mantel

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der Ort selbst war langeZeit beliebtes Domizil Wohlhabender, viele Villen wie die Villa Mellaqua wurden errichtet und verleihen dem Ort ein mondänes Ambiente

 

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Ziel erreicht: am genauen geografisch südlichsten Punkt Apuliens treffen 2 Meere aufeinander, Adriatisches Meer-Ionisches Meer

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krönender Abschluss:frische Muschel in Weisswein

 

von der Weinhauptstadt Locorotondo zur Zipfelmützenstadt Alberobello

Liebe Freunde

Nach der Barockstadt Martina Franca wartet bereits der nächste Leckerbissen auf uns.

Wenige km weiter thront auf einer Hügelkuppe, weithin sichtbar, der strahlend weisse Häuserkranz der Weissweinhauptstadt Locorotondo. Uralte Winterassen ziehen sich den Stadthang hinunter und weit in die Umgebung hinein. Neben dem Weisswein pflegt man hier auch die Herstellung eines vorzüglichen Vino Frizzante Wir haben uns mit beiden dementprechend eingedeckt……

Sehr auffallend und eigenständig wird das Stadtbild von einer besonderen Dachform die nur hier zu finden ist geprägt, einer besonders steilen Form des Giebeldaches mit aschgrauer Ziegeldeckung.

Was uns aber besonders fasziniert und begeistert hat die die unglaubliche Liebe und Detailarbeit mit der die Geschäfte, Häuser, Lokale, Gassen und Stiegen dekoriert sind. Durch die ganze Stadt ziehen sich wunderschöne Blumenarrangements, Topfpflanzengruppen und andere kreative Dekorationen.
Man gewinnt den Eindruck als stehen alle Bewohner in einem Wettbewerb um die schönste Dekoration ihres Hauses. Noch nie haben wir so viele schöne Dekos gesehen, man könnte stundenlang durch die Stadt schlendern und sieht immer wieder Neues, ein Fest für Augen und Sinne…..

Und weiter fahren wir durch das valle d’itria, ein fruchtbares Tal das zu den schönsten Kulturlandschaften Italiens zählt. Viele Obst- und Mandelbäume verwandeln die Gegend in einen einzigen Garten. Eine besondere Attraktion dieser Region ist allerdings die Trulli-Architektur. Die Kegel- und pyramidenförmigen Steinschlichtungen mit spitz zulaufendem Dach sind mit Steinplatten gedeckt. Wie Zipfelmützen ragen die oben weiss gestrichenen Dächer aus dem Grün der Bäume und Weinfelder. Die Trullis dienten als Bauernhütten, zur Unterbringung von Vieh und Gerätschaften. Später wurden mehrere Trullis zu einem Komplex verbunden und auch bewohnt.

Seit längerem wird nun die Trulli-Architektur auch in den neuen Hausbau integriert und es werden viele neue Gehöfte und Häuser im Trullistil gebaut. Alberobello ist das touristische Zentrum der Region, die Trulliviertel sind UNESCO Weltkulturerbe.

Wir haben auch als einer von hunderttausenden Touristen vor 10 Jahren im Zuge einer Kreuzfahrt Alberobello besucht, es hat sich nicht verändert, nach wie vor strömen die Massen durch das Dorf. Sieht man von den Souveniergassen ab, hat der Ort aber schon einen eigenen besonderen Charm.

das mehreren meist wolkenverhangenen und kalten Tagen im Inneren des Landes streben wir nun wieder der Küste zu, in der Hoffnung , dass das Wetter dort auch besser wird, was sich leider als Irrtum herausstellen sollte……das adriatief war allgegenwärtigP1100896

schon von weitem sichtbar – Locorotondo – citta del vino bianco  Der Stadtname leitet sich von der runden Form des historischen Zentrums ab (locus rotundus) Hier wurde 1930 die erste Winzergenossenschaft Apuliens gegründet, die Cantina del Locorotonda

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leider war das Gebäude verschlossen, der Verkauf findet mittlerweile in einem Stadtlokal statt. Seit 1969 darf man das D.O.C. Siegel führen.

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hier erkennt man sehr gut die typische Hausform dieser Stadt – die steilen Giebeldächer

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herrliche  Portale, blumengeschmückte Balkone, blitzsaubere Gassen

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hübsch und einladend die vielen kleinen Restaurants, man möchte in jeden hineingehen, das würde jedoch fatal enden…..

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das ist ein richtiger hingucken, kreativ und schön gemacht

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ein Setzkasten mit kleinen Kakteen an einer Hauswand – auch originell und liebevoll, wir konnten uns gar nicht losreissen von den vielen Ideen die hier umgesetzt wurden

auch Hausnummern und Strassenbezeichnungen beeindrucken durch geschmackvolle Gestaltung

 

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Alberrobello: die Gässchen der Trulli-Hauptstadt sind überall sauber herausgeputzt, ausserhalb der  Touristenpfade sehr stimmungsvoll

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die weissen symbole auf den dächern sollen böse einflüsse abwehren und dienten früher, als es noch keine hausnummern gab, der kennzeichnung des bewohners

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eine der wenigen kirchen im trulli-stil

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das Innere besticht durch Schlichtheit

 

wordpress streikt wieder mal, konnte keine weiteren bilder laden

die reise geht jetzt weiter bis zum südlichsten ende apuliens – capo san maria di leuca

bis dahin lg HA

 

 

 

von Höhlenwohnungen zu Barockpalästen

Liebe Freunde

nachdem wir Altamura mit seinem tollen Stadtfest verlassen haben, liegt einer der Höhepunkte unserer Reise, die Stadt Matera  mit den weltberühmten Sassi, den Höhlenwohnungen, vor uns.

Die Höhlenstadt hat gigantische Ausmaße und lässt sich bis in die prähistorische Zeit zurückverfolgen. Im Mittelalter siedelten sich Mönche an, die einige spektakuläre Grottenkirchen errichteten. Später dienten diese als Zuflucht der Küstenbewohner vor Piraten, später wurden immer mehr Wohntölen in den weichen Kalkstein gegraben. Im Laufe der Zeit wurden die Höhlen grösser und durch gemauerte Vorbauten erweitert. Erst im 19. JH wurden diese Höhlen zunehmend in richtige oberirdische Häuser umgestaltet und es entstanden 2 Sassi-Viertel an den beiden Felshängen. Bauern wohnten hier gemeinsam mit ihrem Vieh, durch Feuchtigkeit und schlechte Hygiene entstanden viele Krankheiten. In den 1950er Jahren lebten hier 20.000 Menschen, die von der Regierung dann, letztlich auch oft mit Gewalt abgesiedelt wurden. In den 1990er Jahren wurde der touristische Wert der Sassi erkannt und durch die Aufnahme in das UNESCO Weltkulturerbe konnte auch mit der Sanierung begonnen werden. Heute sind mehrere 100 Wohnungen wieder bewohnt, es gibt sogar ein absolutes Luxus-5-Sterne-Hotel mit Zimmern in den Höhlen

Leider hatten wir eiskalten Wind und teilweise Regen bei unserer Besichtigung sodass wir nicht alles wirklich ausführlich besichtigen konnten

Sehr beeindruckt  und etwas erfroren verliessen wir Matera und besuchten eine der schönsten Städte der Provinz Bari – die Barockstadt Martina Franca – Kulturhauptstadt von 2019. Die Altstadt ist ausnehmend schön und innerhalb des Altstadtringes herrscht eine wunderbare Atmosphäre, wohl vorallem  deshalb, weil das Stadtbild nicht vom Tourismus vereinnahmt wurde. Alles ist stimmig und authentisch, die herrschaftlichen Palazzi beeindrucken mit wundervollen Portalen und Wappen und man erlebt Barock in seiner üppigsten Form. Erfreulicherweise gab es heute ein Sonnenfenster und man konnte ohne eiskalte Windböen und Regen durch die Stadt schlendern.

Auffallend ist auch die für süditalienische Verhältnisse extreme Sauberkeit in der ganzen Stadt, das kann man leider vom Umland und vorallem den Küstenregionen  nicht sagen

Die Weiterreise führt uns dann in das Land der Trulli…….

Bis zum nächsten Bericht wünschen wir schöne Tage und besseres Wetter

Lg HA

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Blick auf die Stadt Matera mit einem der beiden Sasse-Vierteln, den Höhlenwohnungen

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hier sieht man noch eine Reihe von Höhlenwohnungen die nicht aus-oder überbaut wurden im Urzustand

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die Stadt wird von Schluchten, sogenannten Gravinas umgeben, an den Hängen wurden die Höhen gegraben und die Stadt errichtet

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es werden einige Wohnräume und Gegenstände aus der Zeit der Nutzung im 19.JH gezeigt

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in den 50er Jahren hatten die Küchen schon kompaktere Holzherde

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in diesem Felsteil befand sich eine 3schiffige Basilika, tief in den Fels gegraben – 9.JH

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die Höhlenkirche wurde sehr schön restauriert

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oben/unten: diese Höhlenwohnungen wurden zu einem 5-Sterne-Luxery Hotel umfunktioniert

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die Taxis haben sich an die Gegebenheiten der extrem schmalen Gässchen gut angepasst

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MARTINE FRANCA – DIE BAROCKSTADT: man betritt das centro storico durch das mondäne Porta di Santo Stefano auf dem Jahre 1764

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oben/unten man ist umgeben von herrlichen Palazzi mit wunderschönen Balkonen

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beeindruckend auch die Fassade der Basilica di San Marino

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im Inneren Barock vom Allerfeinsten

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wir geniessen apulische Küche in einem der vielen schönen Osterias

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die herrliche Piazza Maria Immacolate, im Hintergrund die Basilika

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eines der vielen schönen Portale

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oben/unten: der Baustil in der Landschaft die wir jetzt durchfahren zeigt untrüglich: wir befinden uns im Land der Trulli

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